Was gehört zu einem Design-System?
Das KERN Design-System hilft bei der einheitlichen und gemeinsamen Gestaltung von digitalen Dienstleistungen für Bürger:innen und Fachverfahren. Ein Design-System ist umfassender als ein Styleguide. Dieser enthält üblicherweise nur Informationen über die Marke, Farben und Typografie - also die Dinge, die Designer:innen zur Gestaltung brauchen. Das Design-System verbindet die Bedürfnisse der verschiedenen Disziplinen, die an der Entwicklung digitaler Produkte beteiligt sind: Gestaltung, Konzeption und Entwicklung. Es enthält daher Gestaltungsprinzipien, Informationen zur Barrierefreiheit, Richtlinien für eine einheitliche Sprache und Tonalität sowie konkrete Beschreibungen von Komponenten und deren Umsetzung in Code.
Was sind die Vorteile eines Design-Systems?
Ein Design-System mit seinen Komponenten fördert zu mehr Konsistenz. Diese führt zu Vertrauen und schnellerer Nutzung durch erhöhte Wiedererkennbarkeit auf Seiten der Endanwender:innen. Die Entwicklung digitaler Dienstleistungen wird effizienter und damit kostengünstiger, da das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss. Nutzende des Design-Systems können sich auf die Konzeption und Ausgestaltung der Dienstleistung konzentrieren, da wichtige Aspekte wie Barrierefreiheit auf Komponentenebene gesichert sind.
Schränkt das die Kreativität der Designer:innen ein?
Manche Designer:innen befürchten, in ihrer Kreativität eingeschränkt zu werden. Keine Sorge, das wird nicht passieren. Denn KERN stellt ausschließlich wiederverwendbare Elemente zur Verfügung, keine Speziallösungen. Deine Kreativität ist also gefragt, die KERN Elemente so einzusetzen, dass du die Anforderungen deines speziellen Falles bestmöglich erfüllst. KERN lädt dich ein, an der Weiterentwicklung mitzuwirken und so Teil des Design-Systems zu werden.
Aufbau
Wenn du tiefer in das Design-System eintauchst, wirst du feststellen, dass KERN nicht nur Komponenten anbietet. Unter Design werden grundlegende Dinge wie Farbe, Schrift oder Abstände definiert. Je weiter KERN wächst, desto umfangreichere Elemente werden entstehen. Diese setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, sind aber auch wiederverwendbar. „Atomic Design“ nennt der amerikanische Designer Brad Frost dieses eigentlich chemische Prinzip der aufeinander aufbauenden Teile. Man geht von kleinsten Teilen, den Protonen aus, das sind im Design-System zum Beispiel Farben. Nächst größer sind Atome, das sind zum Beispiel Labels. Daraus werden Moleküle gebildet, zum Beispiel Buttons. Diese wiederum setzen sich zu Organismen zusammen, das wären dann zum Beispiel ein Login-Formular. Verlässt man die Welt der Chemie, entstehen aus den Organismen Templates für ganze Seiten.